Ich habe auch noch andere Schafe, …

Ich habe auch noch andere Schafe, …

Ich habe auch noch andere Schafe, die nicht aus diesem Pferch sind. (NeUe Joh 10, 16)

Wir alle kennen das Gleichnis vom guten Hirten. Es ist eine der beliebtesten Geschichten in der Bibel. Wenn man es liest, bekommt man Lust, ein Schaf in der Herde des Herrn zu werden. Ich sehe dann in meiner Vorstellung das Bild eines Hirten mit einem Schaf um den Hals. Es war verloren, wurde wieder gefunden und sogar vom Hirten getragen, um es zurück zur Herde zu bringen.

Neulich habe ich die Geschichte vom Guten Hirten wieder gelesen und war fasziniert von dem kleinen Satz in Vers 16, in dem es heißt: ‘Ich habe auch noch andere Schafe, die nicht aus diesem Pferch sind.’

Als ich darüber nachdachte, wurde ich an eine Begebenheit erinnert…

Ich bin Mitglied einer Gemeinde, die in meinem Wohnviertel liegt. Neben unserem Gemeindehaus, direkt neben dem Parkplatz, befand sich viele Jahre lang ein kleines Gebäude. Es bot höchstens 15 Personen Platz. Eigentlich wusste niemand von uns, was in diesem kleinen Gebäude vor sich ging. Unter der Woche hatte ich Leute gesehen, die miteinander Musikinstrumente spielten, aber ansonsten schenkte niemand diesen Räumlichkeiten wirklich Aufmerksamkeit.

Nun begab es sich eines Sonntagmorgens, als der Pastor während des Gottesdienstes seine Predigt halten wollte, dass nach ein paar Minuten plötzlich einer der Ältesten aufstand und durch die Kirche zur Tür hinaus ging. Alle schauten dem Mann hinterher und konnten sich für kurze Zeit nicht mehr auf die Predigt konzentrieren. Alle dachten: “Was ist denn hier los?”, denn: so etwas passiert in unserer straff organisierten Kirche eigentlich nie. Doch der Prediger nahm seine Predigt wieder auf, und alle bemühten sich , ihm zuzuhören.

Doch zehn Minuten später betrat der besagte Älteste die Kirche erneut – und im Gefolge eine kleine Gruppe schön gekleideter Männer und Frauen aus Afrika!

Der Prediger verstummte und die ganze Gemeinde drehte sich zu den Neuankömmlingen um. Als der Älteste sah, dass aller Augen auf ihn gerichtet waren, sagte er: ‘Ich hatte gerade ein sehr unruhiges Gefühl und verspürte den Drang, nach draußen zu gehen. Draußen sah ich diese Leute stehen. Sie wollten zu ihrem Gottesdienst in dem kleinen Gebäude nebenan gehen, aber sie erzählten mir, dass es Anfang der Woche gebrannt hat und sie nun nicht mehr zu ihrem Gottesdienst kommen können. So lud ich sie ein, sich uns anzuschließen.’

Es stellte sich dann heraus, dass sich Gläubige aus Ghana seit Jahren jeden Sonntag in dem kleinen Gebäude nebenan getroffen haben. Ihre Versammlung begann eine halbe Stunde nach der unseren, so dass wir sie nie zu Beginn unserer Gemeindeversammlungen gesehen hatten. Und als wir fertig waren, war ihr Gottesdienst noch in vollem Gange. Von all dem hatten wir keine Ahnung.

Zwei völlig unterschiedliche Glaubensgemeinschaften trafen sich also jeden Sonntag nur 50 Meter voneinander entfernt, dennoch hatte unsere “große” Versammlung keine Ahnung von der Existenz der “kleinen” Gemeinde nebenan. Weil aber unser Ältester dem Drängen seines Herzens nachkam, kamen wir mit diesen Gläubigen in Kontakt, die sich ebenfalls versammeln wollten, um das Wort des Herrn zu hören.

An diesem Sonntag wurden wir einander vorgestellt, und natürlich wurde vereinbart, dass diese kleine französischsprachige Glaubensgemeinschaft an den kommenden Sonntagen einen unserer Säle nutzen kann.

Wir können so sehr in unserer eigenen Welt, unserer eigenen Kirche, unserer eigenen Lieblingsbibelübersetzung aufgehen, dass wir nicht merken, dass Jesus auch andere Schafe hat. Und Er sorgt sich auch um diese Schafe.

Afrika, Südamerika und zahlreiche andere Länder sind so weit weg, und wir haben oft keine Ahnung, was dort geschieht. Daran wurde ich erinnert, als mir diese Woche jemand schrieb, dass der Bedarf an Bibeln in Afrika 100 Mal größer ist als in ganz Europa zusammen. Und dabei geht es nicht nur um gedruckte Bibeln. Die Online-Bibel-App wird in einigen afrikanischen Ländern tausende Male pro Woche heruntergeladen. Es besteht ein enormer Bedarf an guten Bibelübersetzungen und guten Nachschlagewerken, die die Bibel begleiten.

Als wir vor Jahren mit den Online-Bibel-Apps begannen, war es unser Ziel, 20 % sowohl der englischen als auch der französischen Inhalte kostenlos anzubieten, aber schon bald erwies sich die Nachfrage als viel zu groß und die verfügbaren finanziellen Mittel vieler afrikanischer Nutzer als viel zu gering. Die Grenze der kostenlosen Inhalte verschob sich dann von 20 % auf 30 % und weiter nach oben. Momentan bewegen wir uns auf die 80 Prozent-Marke der kostenlosen Inhalte zu und stellen fest, dass der Bedarf immer noch steigt.

Doch – wie man sich denken kann – hat das Anbieten kostenloser Inhalte auch Grenzen, und es erhebt sich die berechtigte Frage: wie können wir das finanzieren? Aus diesem Grund wollen wir im Laufe dieses Jahres den Schwerpunkt auf die Nutzung “Professional Premium” legen. Die Nutzung dieser umfangreichen, jedoch kostenpflichtigen Online-Bible-Version ermöglicht es uns, nicht nur Ihnen das Beste zu geben, sondern bspw. auch den Geschwistern in Afrika und Südamerika. Durch die bewusste Nutzung der “Professional Premium” Version ist es uns möglich, zahlreiche Bibeln und Studienhilfen auf Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch anzubieten.

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, uns dadurch zu helfen, indem Sie ein Professional Premium User werden? Dies ist eine relativ einfache und lohnenswerte Möglichkeit, vielen Menschen Zugang zu wertvollen und biblisch orientierten Inhalten zu geben. Vielen Dank!

Peter van der Schelde
content-manager Online Bibel